Samstag, 25. Mai 2013

[Bookreview] Armin Strohmeyer - Abenteuer reisender Frauen - 15 Portraits







"Sie kämpften gegen Voruteile und bereisten die Kontinente, getrieben von Mut und Freiheitsdrang: Abenteuerinnen aus fünf Jahrhunderten. Kompromisslos durchkreuzten sie die Pläne ihrer Männer und Familien und zogen in die Welt. 

So wurden aus braven Gattinnen, Müttern oder Nonnen Hochstaplerinnen, Weltreisende, Forscherinnen und Soldatinnen - mit Lebensgeschichten von Lou Andreas-Salomé, Mary Read, Agatha Christie, Katherine Hepburn und vielen anderen."


Seit Dezember letzten Jahres wartete das Buch nun bei mir darauf gelesen zu werden, das ich in meiner Lieblingsbuchhandlung in Östereich (Bücher Zangerl) gefunden hatte. Lebensgeschichten sowie Abenteuerliteratur liegt bei mir ein wenig in der Familie, denn bereits als Kind las ich viele Bücher meines Vaters übers Reisen, über Trapper und Safaris mit Großwildjagd in den 1920ern. Endlich kam ich dazu dieses Buch von seiner Warteliste zu nehmen und all die interessanten Kurzbiographien zu lesen.

Shortcut Story:  Das Buch ist 303 Seiten stark und über manche Frau in diesem Buch könnte man jeweils einzeln ganze Wälzer schreiben ohne auch jemals nur den Bruchteil dessen niederzuschreiben, was ihr Leben ausgemacht hat. Dennoch ist dem Autor hier bei jeder Protagonistin es gelungen, auf vergleichsweise wenigen Seiten einen sehr informativen und tiefdringenden Einblick zu geben, der nicht nur die emotionale Seite jeweils gut beleuchtet und mit Tagebüchern belegt ist, sondern lässt ebenso Platz für den historischen Hintergrund. Strohmeyer gibt einen guten Überlick über die politischen Verhältisse zu den jeweiligen Zeiten, der Stellung der Frau zu jenen Zeiten und betrachtet die Abenteuerinnen sowohl vom heutigen Standpunkt, als auch aus der Sicht der damaligen Perspektive.

Man erfährt einiges über kriegerische Spanier, die von einer Nonne irregeführt werden, ausgestattet mit kampfeslust und starken lesbischen Neigungen, forschende Prinzessinnen, die sich im Urwald Südamerikas pudelwohl fühlen und so ihrem goldenen Käfig entkommen und obwohl von Humbold persönlich gelobt, nie den Tribut erfahren, den sie mit ihren Arbeiten für die Wissenschaft verdient hätte. Aber auch bekanntere persönlichkeiten werden beleuchtet, wie z.B. das Leben der Agatha Christie, die viele nur als Autorin kennen, die aber sehr viel mehr auf dem Kasten hatte, als nur Schreiben.

Meine Meinung: Ein super interessantes Buch für alle, die sich für Biographien und Kurzgeschichten begeistern können, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Besonders schön finde ich, dass Strohmeyer auch die Personen und ihre Handlungen wertet und nicht nur schönt, der Biographie willen. So beleuchtet er grad im Portrait der Leni Riefenstahl sehr schön viele Aspekte, dieser öffentlichen Person, zur heutigen Zeit und hinterfragt vieles vor dem Hintergrund ihrer NS Geschichte. Dennoch ohne zu verunglimpfen. Eine schöne Lektüre, die ich sehr empfehlen kann, wer gerne solch Genre liest, oder einfach mal die N24 Dokus ausschalten möchte und lieber liest.


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