Sonntag, 14. September 2014

I finally got my ink done.


Ich habs getaaaaaan, ich habs getan!

Bereits Ende Juli war ich beim Tattoowierer und trage seitdem mit Stolz meine Tinte unter der Haut. Und wie bei meinem Piercing zuvor, frage ich mich, warum ich eigentlich erst so spät mich getraut habe. Klar, finanziell gesehen, war jetzt der beste Zeitpunkt, ausserdem hatte ich einen Gutschein und nur ein kleines Motiv und meine Karriere in der Arbeitswelt wandelt ja nun in sicheren Bahnen im Alter von 27 und auch in Arztpraxen sind sichtbare Tattoos und Piercings schon lange kein Grund mehr gegen einen Ausbildungsplatz.(Anmerkung der Redaktion, habe ja vor 2 Jahren einen Neustart gemacht) Und auch das Motiv stand für mich bereits seit 2009 fest, als ich nach Dublin ging. Ich verliebte mich schnell in Land und Leute und war mir sicher, dass ein Kleeblatt mich für immer schmücken sollte, damit ich, falls ich mal an Demenz oder Amnesie leiden sollte, dennoch immer Irland bei mir habe. Ich besuchte in Temple Bar einige Studios um erstmal auf Motivjagd zu gehen, ließ mich inspirieren und hatte dann am Ende ein mehr oder weniger hübsches Kleebatt gezeichnet, dessen Kopie ich in meinem Timer als Lesezeichen hatte. Eine Kommilitonin entdeckte diesen Rohling irgendwann und malte ihn mit Buntstiften aus. BINGO! Fertig war mein Motiv, das ich nun seitdem mit mir rumschleppte: mit Tattooedding gezeichnet auf meinem Körper, auf dem Laptop und meinem Handy.

die digital bearbeitete Version von einem Bekannten


Was mich, ausser dem Geld vielleicht, noch lange daran hinderte zum Stecher zu gehen, weiß ich jetzt, wo es vorbei ist, eigentlich garnicht mehr. Ich hatte mir keine öffentliche Stelle ausgesucht, in meiner Familie war man trotz leichter Voruteile doch tolerant (Großeltern, Tanten) und selbst mein Urgroßvater hatte einen Anker auf dem Oberarm. Ja, das Unbekannte schreckte schon ein wenig ab,.. ich halte Schmerzen in der Regel ganz gut aus.. aber wenn ich weiß, dass ich etwas mache, das wehtun wird, dann werd ich zum Prinzesschen :D Lange Rede, kurzer Sinn, es war schon fast angenehm das stechen, je weiter hoch zur Wade Tobi (Chris Ape Tattoo) kam desto stärker ziepte es, aber alles in Allem war es gut auszuhalten. Man ging mir die Muffe davor. Vor meinem Sommerurlaub vereinbarte ich den Termin, damit ich nochmals ordentlich Sonne und Salzwasser genießen konnte und ich kam kaum klar vor Aufregung.

22.7.2014

Und da ist es, das kleine Kunstwerk, das ich endlich mein Eigen nennen darf. Einige werden am Motiv herummäkeln (zu mädchenhaft), andere werden bemängeln, dass das ja inzwischen zu mainstream ist und wieder andere finden es scheisse gestochen. But I don't care! I love it! Gegen Ende hin wurde es durch die Schattierungen doch etwas blutig und ich hatte mir einen sehr heißen Tag ausgesucht, sodass mir unter der Schutzfolie schon die Suppe lief, bevor ich überhaupt an der Ubahn war. Das ist nun schon wieder fast 2 Monate her und ich bereue es nicht. Ich hatte knappe 2 Wochen das Gefühl, eine Wunde zu haben und es kam mir stetig ins Bewusstsein, dass ich ein Tattoo habe, da auch meine Arbeitshose immer wieder gegenstieß, danach war aber alles genesen und verheilt, was mich dann zum Thema:

Aftercare bringt

Logischerweise habe ich auch schon lange vor meinem Termin einschlägige Seiten besucht, viel auf Blogs gelesen und mich bei Freunden erkundigt und festgestellt, dass es viele Mythen, viel Gleiches und viel Verschiedenes zum Thema Tattoopflege gibt. Grundsätzlich ist zu sagen, dass ein Tattoo eine offene Wunde ist und das diese vorerst auch als solche zu behandeln ist, d.h. mit Pflege und Hilfe zur Selbstheilung. Aber: weniger ist hier oft mehr, da man sonst riskiert, dass die Farbpigmente sich wieder verabschieden und man nachstechen lassen muss. Es ist völlig normal, dass ganz viel überschüssige Farbe sich nach wenigen Tagen oberflächlich abfizzeln lässt, doch auch hier darf man nur abmachen, was von alleine abgeht. Ebenso normal ist ein Grauschleier in dieser Zeit, da sich die erste Hautschicht abpellt. Hygiene ist bei der ganzen Pflegerei aber auch ein Thema, das nicht vernachlässigt werden sollte, denn es hilft kein sauberes Stechen beim Tattoowierer, wenn man selbst dann schlampt und eine Infektion riskiert.



Ich habe mir einfach vom DM eine Panthenolsalbe gekauft, ohne viel Schischi und diese immer hauchdünn aufgetragen, sie schützte die Wunde prima und linderte auch den Juckreiz, der sich ziemlich bald einstellte. Ich creme immernoch damit ein, denn ein Tattoo braucht sehr viel Pflege an seiner Stelle und man merkt auch schnell, wenn die Haut danach verlangt. Als die Hautschicht grob verschlossen war, fing ich an das Tattoo mit dem Ultrabalm von Lush einzucremen, der ja auch Rosenwachs und Öl besteht und was die Farben auch echt zum leuchten bringt. In der folgenden Abheilphase griff ich dann teilweise auch zu Noreiz (Tv-frei aus der Fairybox), die Juckreiz bei Neurodermitis beruhigen soll und war damit gut bedient.


Ich bin nun sehr zufrieden mit meinem Motiv und ganz klar - ich denke schon über das Nächste nach. Man sieht, dass ein paar Pigmente sich aus dem oberen Schleifchen verabschiedet haben, aber ich finde es nicht schlimm und würde erstmal nicht nachstechen lassen. :) Ja, das soweit dazu, ich freu mich wie Bolle, dass ich es endlich habe und finde es totschick und bin sehr sicher, dass mein Shamrock nicht lang alleine bleiben wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen